Bereits seit über 15 Jahren hilft die Stadtentwässerung Dresden (SEDD) kommunalen Unternehmen in der Ukraine beim Aufbau und der Modernisierung der Abwasserentsorgung. Erst 2021 hatte das Dresdner Unternehmen gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Stadtentwässerungsbetrieb Köln ein neues Partnerschaftsprojekt gestartet. Unterstützt wird dabei der Wasser- und Abwasserbetrieb Voda-Kanal in der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) sowie vergleichbare Unternehmen in den Städten Ternopil und Nadvirna. „Wir haben die Führung des Konsortiums übernommen“, erklärt der Technische Geschäftsführer der SEDD, Ralf Strothteicher.
„Noch diese Woche wird der nächste Hilfstransport in die Ukraine starten“, kündigt Strothteicher an. Geliefert werden Notstromaggregate und weitere Technik, wie mobile Pumpen oder Elektromaterial. Der Gesamtwert der aktuellen Lieferung beträgt mehr als 250.000 Euro. Ermöglicht wurde sie auch durch Sondermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Geplant ist, dass der Hilfstransport noch vor Weihnachten in der Ukraine eintrifft. Schließlich sei es extrem wichtig, dass bei Stromausfällen die Wasserver- und Abwasserentsorgung in den ukrainischen Städten gesichert ist. Lwiw, das nur 80 Kilometer hinter der polnischen Grenze liegt, hat über 720.000 Einwohner. Zudem sind viele andere Bewohner aus Gebieten, die die Russen angegriffen hatten, dorthin geflohen. Zum Auftakt des Krieges wurden dort über 200.000 Flüchtlinge gezählt. Auch für die anderen ukrainischen Partner in Ternopil und Nadvirna ist diese Hilfe dringend nötig.
Das ist bereits der dritte Konvoi in diesem Jahr. Schon kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine kam der erste Hilferuf aus Lwiw. Die Stadtentwässerung Dresden hatte damals weitere Unternehmen aus der Branche und andere Kommunen um Unterstützung gebeten, um den Hilfstransport zusammenzustellen. „Binnen weniger Tage erhielten wir die benötigte Technik aus ganz Deutschland – unter anderem aus Köln, Hamburg, Leipzig, Chemnitz, Plauen, Bremen und Hannover. So konnten wir bereits im März zwei große Lieferung in die Ukraine senden“, erläutert Strothteicher. Jetzt startet der nächste Hilfskonvoi zur über 800 Kilometer langen Tour.
„Unsere Partnerschaft mit der Ukraine werden wir auch 2023 fortsetzen“, versichert der Geschäftsführer. Es gibt bereits erste Planungen zum Wiederaufbau der zerstörten Anlagen nach Ende des Krieges.