Die Dresdner Stadtentwässerung setzt auf die umweltfreundliche Antriebstechnologie. Angefangen hat alles mit einem E-Smart. „2012 hatten wir damit unser erstes Elektroauto beschafft“, sagt Thomas Würfel. Der Teamleiter Abwasserableitung ist auch für den Meisterbereich mit den Fahrzeugen der Stadtentwässerung zuständig – und damit auch für ihre Auswahl. Mit dem E-Smart wollte das Unternehmen testen, ob Elektrofahrzeuge gut funktionieren. Wichtig waren aber auch die Kosten für die geplante Betriebszeit. So konnten erste Erfahrungen gesammelt werden.
Mit den Blockheizkraftwerken kann das Unternehmen im Klärwerk selbst Strom erzeugen. Also kostet die Kilowattstunde nur 19 Cent. Hinzu kommt eine staatliche Förderung. Also muss die Stadtentwässerung für den Elektro-Pkw VW ID 3 Betriebskosten von 26.200 Euro in acht Jahren ausgeben, rechnet Würfel vor. Hinzu kommt der Umwelteffekt. Bei einem VW Caddy mit herkömmlichem Antrieb wären es während dieser Zeit mit 29.300 Euro elf Prozent mehr. „Bei den Elektroautos sind die Kosten für die Ladepunkte mit eingerechnet“, erklärt Würfel. Dafür muss die Stadtentwässerung samt Tiefbau für jeden von ihnen 3.614 Euro ausgeben. Mit einem typischen Dienstfahrzeug werden täglich etwa 30 bis 50 Kilometer zurückgelegt. „Das ist mit unseren Elektrofahrzeugen unproblematisch zu schaffen.“ Sie haben Reichweiten von rund 300 Kilometern, bis die nächste Ladung nötig ist. Die dauert dann sechs Stunden.
Im Fuhrpark der Stadtentwässerung stehen derzeit 50 Pkws, acht davon sind elektrisch betrieben. Damit reichen die zehn Ladepunkte aus, die es bisher gibt. Bis 2027 soll die gesamte Pkw-Flotte auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden, kündigt der Teamleiter an. Geplant ist, bis dahin 50 Ladepunkte vor den Gebäuden im Klärwerk und jeweils zwei Ladestationen in den Meisterbereichen am Flügelweg und in Niedersedlitz sowie in der Ottendorfer Kläranlage zu errichten.
Dafür sind insgesamt rund 250.000 Euro geplant. Die ersten 14 Ladesäulen kann die Stadtentwässerung komplett mit Zuschüssen vom Dresdner Amt für Wirtschaftsförderung aufstellen. Bereits im September 2021 geht eine öffentliche Ladesäule mit zwei Anschlüssen am Eingang der Kläranlage in Betrieb, die von der SachsenEnergie betrieben wird. „Sie ist für Kunden oder Geschäftspartner gedacht, die mit dem Elektroauto zu uns kommen“, erläutert Würfel.
Als nächster Schritt soll in den kommenden fünf Jahren die Flotte der Kleintransporter auf Elektroantrieb umgestellt werden. Dafür sind weitere 30 Ladepunkte nötig. Die Strategie der Umstellung auf Elektrofahrzeuge sieht der Teamleiter als den richtigen Weg. „Für uns als Stadtentwässerung ist es ein guter Beitrag zum Umweltschutz.“ Bei Lkws ist die Entwicklung von geeigneten umweltfreundlichen Antrieben aber noch nicht soweit. Deshalb ist es derzeit noch offen, wann dort neue Fahrzeuge eingesetzt werden können.
Der Kauf von zwei VW e-Up der SEDD wurde durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert.