Ein Düker dient zur Unterquerung von Hindernissen, in diesem Fall der Elbe. Er führt das Abwasser aus der Altstadt auf die Neustädter Elbseite zur Kläranlage Kaditz. Er besteht aus zwei Rohren: eines mit 1.050 mm Durchmesser – dem Trockenwetterrohr, das ständig durchflossen wird – und eines von 2.000 mm Durchmesser, dem Regenwetterrohr, welches bei Regenwetter die dann größeren Wassermengen aufnimmt.
Die beiden Eisenguss-Rohre sind seit 1907 in Betrieb. Das größere Regenwetterrohr wird im April saniert, seine Wanddicke ist stark reduziert. Dazu wird auf einer Strecke von 230 Metern ein Filzschlauch eingezogen (in zwei Teilstücken). Er ist mit Kunstharz getränkt und wird auf einem Eisbett angeliefert. Das hält ihn bis zum Einziehen flexibel. Durch Wasserdruck wird er gegen die Wand des Rohres gepresst. Anschließend wird das Wasser erwärmt, dadurch bekommt der Schlauch seine endgültige Festigkeit. So hält das Rohr wieder 100 Jahre.
Bei der Planung galt es zu beachten, dass die Überdeckung des Dükers am Grund der Elbe teilweise nur einen Meter hoch ist. Um Schäden durch Schiffs-Anker zu vermeiden, werden über dem Rohr Steinplatten verlegt und einbetoniert.
Derzeitig, Im Februar 2020, entstehen an beiden Ufern der Elbe, flussaufwärts neben der Flügelwegbrücke, Schächte für die Sanierung. Rund 5 Mio. Euro gibt die Stadtentwässerung Dresden GmbH für die Maßnahme aus. Eine Neuverlegung wäre mindestens doppelt so teuer geworden und hätte deutlich länger gebraucht.
Der parallel verlaufende Trockenwetterdüker DN1200 (DN 1.150) wurde bereits im Jahr 1992 ebenfalls mittels Einzugs eines einzigen Schlauchliners saniert, damals Weltrekord.